Matthias van den Gheyn

Instrumente

Der Glockenspieler

Der  unbekannte Meister der flämischen Cembalomusik 

Matthias van den Gheyn ist bis auf einige Preludien für Kirchenglocken und einzelne Orgelfugen heute fast vollkommen unbekannt.

Es ist fast alleine dem Musik begeisterten Leuvener Juristen Victor-Fidèle van Elewyck zu verdanken, dass von den über 100 Werken eine umfangreiche Cembalomusik van den Gheyns heute noch überliefert ist.


Lebensweg (1721-1785) Von Tienen nach Leuven 
Ein fruchbarer musikalischer Werdegang über 64 Jahre und 20 km

Als Sohn einer sehr alten Glockengießer und Glcokenspielerfamilie geboren, beginnt schon der 14 jährige andere im Glockenspil zu unterrichten. Mit kaum 20 Jahren wird ihm in dem 20km von Tienen entfernten Leuven die Organistenstelle der St. Peterskirche übertragen.

Es ist die größte Kirche in Leuven direkt gegenüber dem Stadhuis. Wenige Jahre später erlangt er in einem anonymen Wettspiel auch die Stelle des Glockenspieler der Kirche. Hier bleibt van den Gheyn für den Rest seines Lebens, unterrichtet, berät bei Glocken und Orgelbauten komponiert über 100 Werke und bekommt von seiner Frau Anna Catharina Lints immerhin 17 Kinder.


Öffentliche  Resonanz und Anerkennung 
der Virtuose Bürger Leuvens. 

Schon früh kann sich Matthias van den Gheyn als Musiker in Leuven etablieren. Er bekommt wichtige musikalische Aufgaben der Stadt übertragen und wird dafür auch anerkannt. unter den zahlreichen bedeutenden Personen des öffentlichen Lebens der Stadt, die mit Standbildern auf der Fassade des Stadhuis in Leuven gewürdigt werden, ist er der einzige Musiker überhaupt.

Der durch Europa reisende Charles Burney berichtet vom Sommer 1772, dass der "Glockenspieler" von Leuven der einzige sei der sich auch auf der Violine mit den besten Geigern Leuvens wie dem Kapellmeister Willem Gommaar Kennis messen kann, den er in einem Wettspiel auf der Geige tatsächlich besiegt habe.

Kompositionen  für Cembalo als sein Hauptwerk. 
Unter den 100 Werken sind gut 50 Stücke für Cembalo . 

Obwohl heute seine Preludien für Kirchenglockenspiel wohl seine meist interpretierten Werke darstellen und nur vereinzelt ein Präludium und Fuge für Orgel zu hören ist, ist der umfangreichste Teil seines Werkes bis heute kaum bis gar nicht zu hören. Das überrascht bei doch bei der durchgehend hoen kompositorischen Reife und Dichte dieser spätbarocken Werke. Seine späten Sonaten lassen schon viele Merkmale des klassischen Stils erkennen.